Freitag um 13 Uhr begann das umfassende Programm des Waldhealing Festivals bei Osnabrück. Da ich jedoch erst Freitag Abend anreisen konnte, ging es für mich erst am Samstag los und zwar um 4:50 Uhr mit der Agnihotra – Feuerzeremonie in der Healing Area.
Insgesamt gab es auf dem Gelände 7 Orte, an denen zeitgleich die verschiedenen Workshops, Gesänge, Meditationen oder Yogaübungen stattfanden.

Für Maik, der mich auf dieses Festival begleitete, ging es nach der Feuerzeremonie weiter mit Pranayama (Yoga – Atemübungen) und einer anschließenden stillen Meditation.
Ich musste erst nochmal Schlaf nachholen.


Für mich ging es deswegen erst um 9:00 Uhr mit Yoga Flow „Grow with the Flow“ weiter. Die Übungen waren sehr Anfängerfreundlich.

Maik war mutiger und wagte sich zum „Ho’oponopono – hawaianischen Vergebungsritual“ und danach zum Workshop „Authentic Movement“.
Bei letzterem schaute ich gegen Ende zu und war etwas irritiert über die tierischen Geräusche, dem Gekrieche und Gekreische.

Für mich ging es anschließend mit dem Workshop „Bewusste Kommunikation“ weiter. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um Teil 2. Im ersten Teil am Vortag wurde besprochen, dass jeder bei der Kommunikation erstmal bei sich bleiben sollte. D.h. von seiner Position aus spricht und was eine entsprechende soziale Situation mit einem auslöst, statt den anderen direkt zu kritisieren.
Und heute? Heute wurde es brisant….

In zweier Gruppen sollte jeder zwei Minuten etwas über sich preisgeben, was derjenige sonst nicht gerne von sich erzählt. Danach sollte dem Gegenüber offenbart werden, welche Gedanken oder Assoziationen dieser jene bei einem auslöst… . Das war mir zu heikel und ich klinkte mich aus und wechselte lieber zu den Ritualgesängen zum Jahreskreis. 😀

Am Abend wagte ich mich zum „Circle of the Moon“ – einem Frauenzirkel. Es wurde sehr viel über die Gebärmutter gesprochen und dann mit schwingenen Becken zur Musik getanzt. Ich schaffte es nicht mich dem zu öffnen und zog deswegen bald wieder von dannen.
Die Nacht im Zelt schlief ich jedoch so gut wie schon lange nicht mehr.

Den Sonntagmorgen bekam Maik eine Privatsession mit Sonnengrüßen, da nach dem nächtlichen Getrommel und Gesinge sonst keiner um 5 Uhr aufstehen wollte.

Es ging für uns beide weiter mit Pranayama und stiller Meditation.

Heute wagte ich mich dann auch zum Ho’oponopono Ritual und erlebte dort den für mich intensivste Moment auf diesem Festival.
Eigentlich verläuft das Ritual ganz simpel. Wir saßen in zwei Kreisen, einem Äußeren und einem Inneren, gegenüber.
Jemand spielte eine Gitarre und wir lernten die vier Schritte des Rituals kennen:
>>Es tut mir leid – Bitte vergib mir – Ich danke dir – Ich liebe dich<<

Zuerst sollten wir unsere Augen schließen und die Worte für uns im Inneren wiederholen. Und dabei an Menschen denken, die wir um Verzeihung bitten möchten.
Auf ein Signal sollten wir unsere Augen aufschlagen und uns den umgebenen Menschen öffnen. Viele hielten ihre Augen noch für längere Zeit geschlossen und waren in innerliche, emotionale Kämpfe verwickelt. Bei vielen flossen Tränen, was sich schließlich auch auf mich übertrug, bis ich auch kaum mehr an mir halten konnte.

Besonders intensiv empfand ich meinem Gegenüber in die Augen zu blicken und die vier Sätze zu äußern und dabei erst diese Traurigkeit und dann aber auch diese tiefe Dankbarkeit und Liebe zu spüren… .
Nach dieser emotionalen Tiefe brauchte ich erstmal eine Verschnaufpause. Auf dem Festival gab es auch richtig leckeres Essen! Natürlich alles vegetarisch oder auch vegan.

Am Nachmittag besuchte ich noch einen Frauenkreis. Hauptthema hier war der Umgang von Frauen untereinander und das wir uns viel mehr gegenseitig unterstützen sollten, anstatt uns anzuzicken. Ganz im Sinne einer stärkenden Sisterhood. Den Gedanken finde ich sehr schön. Außerdem wurde hier eifrig diskutiert, ob es gerechtfertigt ist, Frauenkreise zu bilden, bei denen Männer ausgeschlossen sind. Der allgemeine Tonus neigte sich zum ‚Ja‘, allerdings sollte es dann auch Männerzirkel auf dem Festival geben, denn jedes Geschlecht hat seine spezifischen Probleme, die das jeweils andere nicht betreffen.

Das Festival endete Sonntag Abend mit einem Abschlußritual, bei dem wir u.a. in Kleingruppen Rücken an Rücken gemeinsam aus dem Sitzen aufstehen mussten ohne uns abzustützen.
Und zuvor lernte ich noch Obertongesänge begleitet von einem Didgeridoo kennen.

Ein insgesamt sehr gelungenes Festival und es gibt für mich noch vieles zu entdecken. Nächstes Jahr gerne wieder!

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