Nachdem ich dieses Jahr schon beim Toughmudder Classic in Norddeutschland gestartet bin, habe ich dort mit einem Auge bereits mit den Finisher Medaillen der Tougher Mudder Startgruppe geliebäugelt.
Der Lauf bei Hermannsburg hat insgesamt sehr viel Spaß gemacht hat, allerdings sahen wir uns zweimal gezwungen ein Hindernis aufgrund von sehr langen Warteschlangen ausfallen zu lassen.
Dabei handelte es sich um den „Leap of Faith“ und die ‚Augustus Gloop 2.0″.
Beim nächsten Lauf wollte ich deswegen unbedingt in der ersten Startwelle starten, um freie Bahn zu haben. Und dazu sollte es nun in der Lausitz kommen. 🙂
Das Abenteuer begann um 2 Uhr nachts. Der Wecker klingelte und trieb mich raus auf die Straße. Um 6.30 Uhr erreichte ich den Lausitzring. Ein Security Mann versperrte mir und auch den nachfolgenden Autos allerdings die Zufahrt auf den Parkplatz und lotste uns zu den Premiumparkplätzen um. Das hatte schlußendlich zur Folge, dass mir dort umsonst einen Parkplatz zugewiesen wurde. Bei Parkplatzpreisen von 25€ hat mich das natürlich sehr gefreut. 😀
Im Eventdorf musste ich noch kurz vorm Check In warten, bis ich dann schließlich kurz nach 7 Uhr mein gelbes Tougher Mudder Leibchen erhielt.
Noch etwas dösig erkundete ich das schnucklige Eventdorf.
Ich gönnte mir einen gratis Shot Coffee und lief mich schon ein bisschen warm. Um 7:40 Uhr gab ich meine Tasche für zusätzliche 3€ in der Garderobe ab und ging zum Start.
Durch das Leibchen fühlte ich mich etwas unter Druck gesetzt. Was, wenn die Leute mich hier gar für eine Eliteläuferin halten, dabei bin ich doch noch ein Rookie und gerade was die Bewältigung der Hindernisse angeht noch etwas ungelenk? Andererseits bedeutet das Leibchen ja nur, dass man eben etwas mehr bezahlt hat um in der ersten Startwelle zu starten. Also so what. Kein Stress 😀
Um 8 Uhr ging es, nach einem kurzen Warm up, also endlich los auf die Bahn.
Das Gelände hier ist nicht ganz so schön wie z.B. beim Xletix in Berlin. Häufiger läuft man diese Asphaltwege entlang. Aber der Veranstalter hat auf jedenfall das Beste aus den Gegebenheiten gemacht, um die Strecke doch abwechslungsreich erscheinen zu lassen. Hier konnte ich auch endlich besagte zwei Hindernisse angehen, wobei ich beim Leap of Faith zwar kurz das Seil zum Greifen bekam aber dann ins Wasser abstürzte. Zur Strafe musste hier allerdings nur eine kleine Strafrunde um zwei Fähnchen gelaufen werden. Auch beim Funky Monkey fehlte mir leider der Schwung und die Leichtigkeit und ich stürzte ins Wasser. Bei den Berliner Walls wartete ich auf nachfolgende Läufer, so dass wir uns zu dritt gegenseitig helfen konnten. Danke dafür 🙂
Im Gegensatz zum Scheitern beim Funky Monkey gelang mir doch erstmals das Hangeln an den Ringen auf den vier Plattformen. Auch das Brett danach schaffte ich komplett. Das gab mir einen ziemlichen Aufschwung, den ich bei der nachfolgenden Quarterpipe auch brauchte. Der erste Anlauf scheiterte aufgrund meines Zögerns. Aber beim zweiten Versuch gelang es mir tatsächlich auch erstmals die Pipe ohne Hilfen zu überwinden! Die Freude darüber war groß, wobei die Pipe beim Toughmudder auch wirklich human gestaltet wurde. Auf der Schräge rutscht man aufgrund der angepinnten Matten nicht aus und oben an der Kante lässt sich ein schmaler Balken umgreifen um sich daran hoch zu ziehen.
Beim Mudderhorn behalf ich mir, auf Ansage der Volunteers, mit dem Rohr in der Mitte. Das ging ziemlich gut. Und oben am Netz angekommen waren die knapp 15km auch schon fast geschafft. Kurz vorm Ziel stand die Elektroschock Therapie… ein Hindernis, dass ich bisher IMMER (also 2x ^^) umgangen bin, denn Strom ist nicht so meins. Doch als ich nach der Umgehungsstrafe fragte, wurde mir erwidert, dass ich als Tougher Mudder da durch MÜSSTE. Na toll. Also betrieb ich einen kleinen Limbotanz um ja keines der Drähte zu berühren, was zwar einige Zeit in Anspruch nahm, aber schlussendlich gelang.
Im Ziel angekommen wurde mir die Finisher Medaille und die Silbermedaille für den zweiten Platz überreicht. Bis ca. 4km vorm Ziel war mir gar nicht bewusst, dass ich im Starterfeld der Frauen so weit vorne war.
Schließlich hatte ich doch im Block Ness Monster recht lange verweilt um tatkräftig zu unterstützen und auch bei der Berliner Wall erst geholfen und dann auf nachfolgende Läufer gewartet, um die Wände schließlich selbst zu überqueren.
Um so mehr freute mich diese Überraschung im Ziel und ich konnte es kaum fassen. Da hat sich die erste Startwelle diesen Samstag für mich doch tatsächlich richtig gelohnt. In Zukunft möchte ich aber das Hangeln und andere Krafthindernisse noch besser und schneller bewältigen können. Denn Laufen ist beim OCR schließlich nicht alles und das ist auch gut so. 🙂
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